- Gut und bösartige Tumore
- Tumorarten und Lokalisation
- Häufige Tumorarten bei Pferden
- Hauttumore
- Behandlung
- Detailinformationen
Gut und bösartige Tumore bei Pferden
Wird von Tumoren gesprochen, so sollte zunächst in gut- und bösartige Tumore unterschieden werden. Gutartige Tumor stellen häufig eine weniger große Bedrohung für Ihr Pferd dar, wachsen langsamer und bringen in der Regel auch weniger Symptome mit sich. Bösartige Tumore (Krebs) hingegen sind deutlich gefährlicher und aggressiver, streuen eher auf andere Organe und können sich durch starke Symptome äußern.
Durch eine Gewebe-Entnahme, auch Biopsie genannt, kann Ihr Tierarzt feststellen, um was für eine Art Tumor es sich bei Ihrem Pferd handelt.
Unterschiedliche Tumorarten und Lokalisationen
Neben der Klassifizierung in gutartige und bösartige Tumore gibt es auch eine Vielzahl an Tumorarten. Hier wird etwa zwischen einem Karzinom, Melanom, Sarkoid, Fibrosarkom oder Lymphom unterschieden. Die Symptome, Diagnose als auch die Behandlung variieren je nach Art des Tumors. Melanome etwa werden anders behandelt als Sarkoide.
Darüber hinaus treten Tumore nicht immer nur an derselben Stelle auf. Sie können sich im Kopf, an der Haut, an den inneren Organen und vielen anderen Stellen bilden. Je nach Art und Lokalisation erschwert oder erleichtert das die Diagnose und Behandlung.
Tumorarten bei Pferden
Eine Studie aus Großbritannien, für die 964 pathologisch-histologische Berichte ausgewertet wurden, hat ergeben, dass die häufigste Tumorart bei Pferden das Equine Sarkoid ist (24% der untersuchten Fälle). Weitere häufige Tumorarten, an denen Ihr Pferd erkranken könnte, sind das Plattenepithelkarzinom (mit 19%) und das Lymphom (mit 14%). Es besteht die Wahrscheinlichkeit, dass Ihr Pferd auch an Melanomen, Stromatumoren der Geschlechtsdrüsen und Mastzelltumoren erkranken kann. Jedoch ist die Wahrscheinlichkeit geringer als bei der zuvor genannten Tumorart.
Generell lässt sich sagen, dass unabhängig von der Rasse Ihres Pferdes, die Gefahr einer Tumorerkrankung mit dem Alter wächst.
Merkmale, bei denen bestimmte Tumore gehäuft auftraten:
- Stuten haben ein geringeres Risiko für eine Erkrankung an Plattenepithelkarzinomen
- Araber oder Araberkreuzungen leiden unter einer erhöhten Befallrate von Mastzellentumoren
- Mittelgroße Pferde zeigen ein erhöhtes Erkrankungspotential für Plattenepithelkarzinome und Mastzelltumore
- Ponys haben ein erhöhtes Risiko für Melanomerkrankungen.
- In dieser Studie wurde das Fibrosarkom beim Pferd nicht als eine der sechs häufigsten Tumorarten identifiziert. In Deutschland wird diese Tumorart in den pathologisch-histologischen Untersuchungen häufiger beobachtet.
Die sechs häufigsten Tumorarten bei Pferden nach der englischen Untersuchung:
Tumorart |
Häufigkeit |
---|---|
Equines Sarkoid |
24% |
Plattenepithelkarzinom |
19% |
Lymphom |
14% |
Melanom |
6% |
Stromatumor |
6% |
Mastzelltumor |
4% |
Hauttumore bei Pferden
Eine weitere Studie aus den USA zu Tumoren auf der Haut bei Pferden zeigt, dass das Equine Sarkoid, das Plattenepithelkarzinom und das Melanom die drei häufigsten Tumorarten bei Pferden sind. Dabei kommen Hauttumore, die durch UV-Strahlen entstehen, etwa zwei- bis dreimal häufiger in Colorado (US-Bundesstaat mit hoher UV-Strahlenrate) vor als in Kanada (eher geringe UV-Strahlenrate). Appaloosa und American Paint Horses sind mehr als sieben bzw. vier Mal stärker von durch UV-Strahlen induzierten Tumoren betroffen. Vollblüter zeigen eine Disposition für Lymphome und Araber für Melanome. Tumore in der Perianalgegend erweisen sich häufig als Plattenepithelkarzinome oder Melanome.
- Appaloosa und American Paint Horse haben eine höhere Erkrankungswahrscheinlichkeit für durch UV-Strahlen verursachte Tumore.
- Lymphomerkrankungen sind bei Vollblütern häufiger als bei anderen Rassen.
- Bei Arabern ist die Erkrankungsratet für Melanome höher als bei anderen Rassen.
Die Behandlung von Tumoren bei Ihrem Pferd
Um einen Tumor zu behandeln, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Am häufigsten wird zunächst eine Operation durchgeführt, um den Tumor zu entfernen. Da dieser durch eine OP nicht immer vollständig entfernt werden kann und so auch nicht das Risiko eines Wiederauftretens verringert wird, werden weitere Behandlungsmöglichkeiten genutzt.