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Melanom beim Pferd

Melanome der Pferde sind gut- oder bösartige Tumore der Melanozyten, dies sind dendritsche Zellen, die aus neuroektodermalen Melanomblasten stammen. Sie finden sich hauptsichlich in der Haut in der Basalmembran der Epidermis und in den äußeren Bereichen der Haar-Wurzelscheide. Schimmelfarbene Pferde sind prädisponiert für Melanome. Man geht davona us, dass bis zum 80 % der älteren Pferde von Melanomveränderungen betroffen sind.

Sie haben den Verdacht, dass Ihr Pferd an einem Melanom erkrankt sein könnte? Dann helfen wir Ihnen gerne weiter. Durch die dendritische Zelltherapie haben Sie die Möglichkeit, Ihr Pferd mit der schonenden Immuntherapie aus körpereigenen Zellen behandeln zu lassen.

Bei der Behandlung von Tumoren sollten Sie als Tierhalter schnell handeln und sich für die bestmögliche Behandlung für Ihr Pferd entscheiden. Ein früher Einsatz der dendritischen Zelltherapie als Behandlungsmöglichkeit wirkt sich nur noch positiver auf den Tumor und das Allgemeinbefinden Ihres Pferdes aus. Auch in der Humanmedizin wird diese Art der Behandlung inzwischen sehr erfolgreich bei Melanompatienten eingesetzt.

Weitere Informationen zum Melanom beim Pferd finden Sie im folgenden Text. Falls Sie weitere Fragen haben und Sie sich ein persönliches Gespräch wünschen, können Sie uns gerne anschreiben oder anrufen.

Auftreten des Melanoms beim Pferd

Das Melanom gehört zu den häufigsten Tumoren der Haut bei Pferden. Etwa 6 bis 15 % aller Neubildungen der Haut und sogar bis zu einem Drittel aller Neubildungen beim Pferd sind Melanome. In dieser grossen Zahl sind dann natürlich auch Tumorbildungen in den Körperhöhlen einbezogen. Bei Schimmeln, also Pferden mit dem Grey Gen, kann vor allem bei älteren Tieren (15-18 Jahre) mit einer Wahrscheinlichkeit von bis zu 80% davon ausgegangen werden, dass die Tiere erkranken. Die Erkrankungswahrscheinlichkeit eines Melanoms bei Quarter Horses mit dem Grey Gen scheint dieser generellen Regel jedoch nicht zu folgen. Melanome kommen hier seltener vor als bei Schimmeln anderer Rassen. Araber, aber auch spanische und portugiesische Pferderassen, hingegen zeigen eine erhebliche Prädisposition (also Veranlagung) für Melanome. Melanome können sich an jeder Stelle des Körpers entwickeln. Häufig findet man sie in der Perianalgegend (Region um den After und Schließmuskelbereich) und Schweifbereich, am Kopf unterhalb des Eingangs zum äußeren Ohr, am Ohrrand und in der Gegend der Ohrspeicheldrüse. Dies sind die äußerlich sichtbaren Veränderungen. Leider haben Melanome die Eigenschaft schon im frühen Alter der Pferde zu metastasieren. Deshalb muss dem Besitzer bewusst sein, dass sozusagen unter der Oberfläche in den inneren Organen eine erhebliche Tumorlast an Melanomen vorhanden sein kann, ohne das dies einfach bemerkbar ist.

Informationen auf einen Blick:

  • Quarter Horse Schimmel haben eine geringere Erkrankungshäufigkeit als Schimmel anderer Rassen, aber auch hier gilt: Je älter, desto höher die Wahrscheinlichkeit und desto schwerer der Grad der Erkrankung.
  • Und auch arabische Pferde (Araber) haben eine höhere Anfälligkeit für Melanome

Folgende unterschiedliche Formen von Melanomen können beim Pferd beobachtet werden:

  • Naevi (können bereits angeboren sein, typischerweise bei Pferden bis 6 Jahren bei epidermalem Ursprung; bei dermalem Ursprung auch älttere Pferde, vor allem männliche Tiere), nicht bei Schimmelnb
  • Hautmelanome Vorkommen meist bei Schimmeln, typischerweise bei älteren Pferden (80 % über 6 jahre alt)
  • Anaplastische bösartige Melanome haben keine Grenzen zum umliegenden Gewebe und wachsen infiltrierend

Symptome eines Melanoms beim Pferd

Kleine schwarz gefärbte Knoten auf der Haut sind ein erstes Symptom für ein Melanom beim Pferd. Die Farbe lässt die Knoten gut zu anderen Geschwülsten und Knubbeln abgrenzen. Die schwarzen Knoten können überall am Körper des Pferdes auftreten. Häufig siedeln sich die Melanome am Ohrgrund oder der Schweifunterseite an. Auch am After oder dem Schamlippen werden sie oft lokalisiert. Seltener ist es, dass die Melanome im Bauchraum oder in der Beckenhöhle diagnostiziert werden. Dies hat aber mit der Größe der Pferde zu tun. Die Veränderungen im Körper sind häufig einfach nicht erkennbar.
Die Knoten können schon in der Anfangszeit auf Walnussgröße heranwachsen. Außerdem treten Melanome häufig multipel auf, also mehrere gleichzeitig in verschiedenen Körperregionen.
Im Verlauf der Erkrankung durchbrechen die Melanome oft die intakte Hautoberfläche beim Pferd.
Ausgehend von dem Härtegrad der Wucherung lässt sich keine Aussage über die Gut- oder Bösartigkeit eines Melanoms beim Pferd treffen. Wenn die wachsenden Melanome jedoch aufbrechen und eine schwarze Flüssigkeit austritt, ist dies normalerweise ein starker Hinweis für einen bösartigen Tumor.

Einteilung der Melanome (nach Knottenbelt) und Aufteilung in Klinische Veränderungen (oben) und Pathologie (unten):

Melanozytischer Naevus/Melanozytom Hautmelanom/Melanomatose Bösartiges (anaplastisches Melanom)
  • Junge Pferde (Durchschnittsalter 5 Jahre)
  • Schimmel und andersfarbige Pferde
  • Einzeln/ wenige Veränderungen
  • Lokalisiert, nicht verkapselt
  • Beine, Körper, Hals,
  • nicht im Perinealbereich
  • Oft ulzeriert
  • Älter als 10 Jahre (durchschnittlich 13 bis 17 Jahre)
  • Schimmel
  • - gelegentlich andere Farben
  • - Vielzahl an Veränderungen
  • -Perinealbereich, Lippen, Augenlider, Präputium bevorzugt
  • Hoch metastatisch, aber Entwicklung über viele Jahre
  • 7 bis 20 Jahre
  • - bevorzugt Schiummel
  • Gutartig
  • Oberflächliche Dermis
  • Epitheliale Beteiligung
  • Verschiedene Linien oder Nester von Melanozyten
  • Mischung von epitheloiden und Spindelzellen mit grossen euchromatischen Kernen
  • Gutartig, aber potentiell bösartig
  • Pleomorphe, atypische Melanozyten in Blättern oder kordelartig
  • Variabler mitotischer Index
  • Aggressive metastatische Verteilung
  • Hoher mitotischer Index

Der Ablauf bei der Erkrankung an einem Melanom beim Pferd

Im Anfangsstadium kommen Melanome meist solitär als kleine, von intakter Haut überzogene Knoten vor. Diese Haut ist dann schwarz verfärbt. Später entstehen in der Nachbarschaft kleine Tochtergeschwulste, die innerhalb der Haut liegen mit darüber liegender intakter Hautschicht. Diese bis zu wallnussgroßen Melanome können monate- und jahrelang in diesem Zustand verbleiben. In der Beckenhöhe lokalisierte Melanome können die dort liegenden Organe wie Mastdarm und Scheide einengen. Bekannt sind auch Befall von Milz, Leber und Lunge durch Metastasenbildung. Nach einem jahrelangen Ruhezustand können Melanome plötzlich anfangen zu wachsen und die Hautoberfläche durchbrechen. Dabei entleert sich eine schwarz-braune, geruchlose Flüssigkeit. Danach bleibt eine geschwürige Hautpartie zurück, die sich histologisch als malignes Melanom oder Melanosarkom darstellt. Deshalb wird empfohlen zur genaueren Untersuchung eine immunhistologische Untersuchung durchzuführen. Diese hilft besonders bei schlecht differentierten Tumoren helfen, aber auch unterschiedlich Zelltypen in einem Tumor entdecken.

Außerdem gibt es eine weitere Art von Melanomen, die von Beginn an malignen (bösartigen) Charakter besitzen. Bei dieser Art des Melanoms breitet sich die Erkrankung sofort nach Erscheinung des ersten melanotischen Knoten auf die Lymphgefäße bis in die regionären Lymphknoten aus. Es entstehen unzählige kleine Knoten entlang der Lymphknoten. Schnell kommt es zur Metastasierung (Befall weiterer Organe) auf den serösen Häuten (Bauch-/Brustfell), in den Lymphknoten des Magen-Darm-Kanals, in Leber, Lunge und Milz. Auch eine Verbreitung in das ZNS (Zentrale Nervensystem, also Rückenmark und Gehirn) wird beobachtet. Die Metastasen sind in vielen Fällen bedeutend größer als die Primärtumore.

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Eine spannende Frage: soll man Proben aus einem Melanom entnehmen?

Die Frage, ob es sinnvoll ist, wird in der Arbeit von Pimenta et al folgendermassen beantwortet: Natürlich ist die Untersuchung von Proben aus einem Tumor, in diesem Fall einem Melanom, eine wichtige Untersuchungsmöglichkeit, aber es gibt folgende Probleme, die selten vorkommen, aber beachtet werden müssen:

- durch die Manipulation kann es zu einer Verschlimmerung der Krankheitssituation kommen

- Tumorzellen können lokal verschleppt werden

- bei besonders bösartigen Tumorformen können Einbrüche in das Blutsystem erfolgen

Der Verlauf einer Erkrankung mit einem Melanom beim Pferd

Häufig sind Melanome zunächst in der histologischen Untersuchung gutartig. Sollten sie jedoch nicht behandelt werden, entwickeln sie sich in den meisten Fällen zu bösartigen (malignen) Melanomen weiter. Lokale - überwiegend chirurgische - Behandlungsmöglichkeiten können genutzt werden, um frühe und einzeln auftretende Melanome zu behandeln, sie können aber nicht das Risiko eines Rezidivs (Wiederauftretens) oder die Veränderung eines gutartigen zu einem bösartigen Melanom beeinflussen. Melanome sind dafür bekannt, dass sie sehr schnell streuen, also Metastasen bilden. Daher erscheint eine systemische (den ganzen Patienten betreffend und nicht nur die einzelne vom Tumor befallene Stelle betreffend) Behandlung sinnvoll. Das Ausmass einer Erkrankung im Analbereich sollte immer auch durch eine (vorsichtige) rektale Untersuchung gesichert werden. Das Blutbild ergbit normalerweise keine Hinweise auf die Erkrankung.

Behandlung des Melanoms beim Pferd mit Chemotherapie

Pimenta schlägt vor schon frühzeitig mit der Behandlung von Melanomen zu beginnen, das heisst chirurgische Entfernung. Bei nichtweissen Pferden sollen die Veränderungen möglichst weiträumig umschnitten werden. Kleinere Melanome können auch durch Stanzen entfernt werden. Insgesamt stellt Pimenta verschiedene Behandlungsformen vor:

Behandlungsverfahren Methode/Wirkstoff
Operation Klassische Chirurgie, Kryo, Laserchirurgie, Tumorversenkung unter der Haut am Hals
Chemotherapie Zytostaikum Cisplatin
Elektroporation Lokale Kalziuminjektion mit nachfolgenden elektrischen Impulsen
Oral Cimetidin
Äußerlich Betulinsäure
Strahlentherapie Tele- oder Brachytherapie
Immmuntherapie z.B. dendritische Zellen
Bakt. Produkte abgetötete Mykobakterien
Hemmung d. Proteasomen Amblyomin-X

Diese haben natürlich verschiedenste Nachteile (bzw. Notwendigkeit der - zum Teil - mehrfachen - Narkose) und müssen der individuellen Situation angepasst werden.

Weiter gilt: In einer Studie wurde festgestellt, dass die Behandlung mit Chemotherapeutika nicht erfolgreich beim Melanom des Pferdes eingesetzt werden kann. Bei der Behandlung mit chemotherapeutischen Arzneimitteln sollte an die Sicherheit der behandelnden Tierärzte und Kontaktpersonen des Pferdes gedacht werden. Chemotherapeutika sind sehr giftig und selber potentiell krebserregend. Ein weiterer Nachteil ist die Irritation des behandelten Gewebes, die von den behandelten Tieren nur ungern ertragen wird.

Zwei neue Therapieansätze

In einer aktuellen Veröffentlichung berichtet die Tierärztin Lisa-Marie Petersen über zwei neuere Versuche der Behandlung von Melanomen. Zunächst erklärt Sie eine Studie zusammen mit Forschern aus Halle mit den Tierärzten der Tierärztlichen Hochschule Hannover. Dabei wurden die Eigenschaften von Betulinsäure und ihrer Derivate untersucht. Diese scheinen einen positiven Einfluss auf die Melanomzellen auszuüben. Weitere Untersuchungen sollen folgen.

Schon länger (seit 2015) wird an der Klinik für Pferde der Tierärztlichen Hochschule Hannover der Einsatz der für Hunde in den USA produzierten Melanomvakzine (Oncept Melanom®) bei Pferdepatienten mit Melanomen versuchsweise untersucht. Die Tiere hatten bei dieser Studie einen mittleren Untersuchungszeitraum von 231 Tagen. Die Forscher sahen in diesem Zeitraum kein Größenwachstum der Tumoren. Sie gehen davon aus, den Krankheitsprozess eine Zeit aufhalten zu können, aber keine Heilung zu erzielen. Dieser Versuch wird nicht fortgeführt.

 

Behandlung des Melanoms mit der dendritischen Zelltherapie als bewährte Alternative

Wenn Ihr Pferd an einem Melanom erkrankt ist, kann die dendritische Zelltherapie eine interessante, erprobte Behandlungsvariante sein. Seit vielen Jahren ist diese Form der Behandlung in der Pferdemedizin eingeführt. Durch die Therapie wird das Immunsystem Ihres Pferdes wieder aufgebaut. Dies ist wichtig, da es sich bei der Melanomerkrankung ja häufig um eine generalisierte Erkrankung handelt, die nicht nur die Haut sondern auch innere Organe umfasst. Bitte beachten Sie uns frühzeitig zu kontaktieren, da in frühem Erkrankungsstadium natürlich die besten Erfolge erzielt werden können.

Einen Erfahrungsbericht zum Melanom beim Pferd finden Sie hier: https://www.immune-therapy.vet/de/pferde-fallbeispiel-melanom-analbereich

Quellen:

  • Melanocystic Neoplasms in: Knottenbelt DC et al Clinical Equine Oncology, Edinburgh 2015, 237-246
  • Petersen LM (2020): Das equine Melanom: Zwei neue Therapieansätze, Prakt Tierarzt (101) 4, 362-367
  • Echelmeyer J et al (2021): Effect of Vaccination with Human Tyrosinase DNA in Horses with Melanoma in Comparison to Untreated Horses, J Vet Intern Med. 2021 Jan-Feb; 35(1): 666–683
  • Pimenta et al. (2023): Equine melanocystic Tumors: a narrative review, https://doi.org/10.3390/ani13020247
  • Antpöhler et al (2024): Uveales Melanom bei einer sechsjährigen Schimmelstute - Diagnostik und Therapie, Der Praktische Tierarzt 105, 160–170, DOI: 10.2376/0032-681X-2406

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