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Histiozytäres Sarkom beim Hund

Fresszellen – die sogenannten Histiozyten – haben im gesunden Immunsystem die Aufgabe körperfremde Stoffe etc. zu erkennen und unschädlich zu machen. Beim Histiozytären Sarkom des Hundes kommt es zu einer krankhaften Vermehrung dieser Fresszellen in verschiedenen Organen, seltener auch in der Haut. Es handelt sich um einen sehr bösartigen Tumor des Hundes. Das Histiozytäre Sarkom wird auch Maligne Histiozytose genannt.

Vorkommen

Häufig sind Hunde bestimmter Rassen von diesem Tumor betroffen. Das Histiozytäre Sarkom tritt vor allem bei männlichen Berner Sennenhunden auf. Es gibt eine familiäre Häufung bei diesen Erkrankungen. Auch Hunde anderer Rassen, beispielsweise Retriever (Flat Coated Retriever) und Rottweiler erkranken häufig an diesem Tumor. Beim Pembroke Welsh Corgie wurde eine Erkrankung der Lungen, ein sogenanntes primäres pulmonales histiozytäres Sarkom beschrieben. Oft sind junge bis mittelalte Hunde von der Erkrankung betroffen.

Zu den verschiedenen Formen der Histiozytose sieh auch

Eine Untersuchung der Tierklinik Hofheim fand bei periartikulären (also um die Gelenke lokalisierten) Histiozytären Sarkomen unter den erkrankten Tieren 30 % Berner Sennenhunde, 23 % Flat Coated Retriever und 7 % Rottweiler. Das Durchschnittsalter der erkrankten Tiere war 8 Jahre, die grossen Gelenke waren am häufigsten von der Krankheit in Mitleidenschaft gezogen. Aus welchem Grund es zu einer krankhaften Vermehrung von den Fresszellen kommt, konnte bisher nicht geklärt werden.

Symptome

Die Symptome bei einem an einem Histiozytären Sarkom erkrankten Hund sind selten eindeutig. Am Anfang zeigen von diesem Tumor betroffene Hunde häufig unspezifische Symptome wie Appetitlosigkeit, Abmagerung, Fieber oder Teilnahmslosigkeit. Außerdem leiden viele betroffene Hunde an Anämie (Blutarmut). Je weiter der Tumor fortschreitet und je nachdem welche Organe betroffen sind, können weitere Krankheitsanzeichen auftreten. Ist beispielsweise die Lunge eines Hundes vom histiozytären Sarkom betroffen, kann es zu Husten oder Atemnot kommen.

Des Weiteren können durch das Histiozytäre Sarkom die Gelenke und Nerven des Hundes in Mitleidenschaft gezogen werden. In diesem Fall ist etwa mit Lahmheit oder einer Schonhaltung zu rechnen. Im weiteren Verlauf der Erkrankungen kann es auch zu Lähmungserscheinungen bzw. bleibenden Lähmungen kommen.

Diagnose des Histiozytären Sarkoms

Zur Diagnose eines Histiozytären Sarkoms werden die betroffenen Hunde in der Regel vollständig untersucht. Das bedeutet neben einer vollständigen Untersuchung der Haut, dass auch Röntgenbilder und eine Ultraschalluntersuchung gemacht werden.

Während der Untersuchung werden häufig vergrößerte Lymphknoten festgestellt. Auch eine Schwellung von der Leber und/oder der Milz ist bei vielen betroffenen Hunden zu beobachten. Eine endgültige Diagnose kann jedoch nur durch eine Biopsie, also durch die Entnahme von Gewebeproben, gestellt werden. Dazu wird eine feine Nadel in den Tumor eingeführt, um Zellen zu gewinnen. Diese Zellen werden anschließend histologisch untersucht, um die Art der Veränderung der Zellen festzustellen.

Prognose Histiozytäres Sarkom

Die Prognose bei Hunden mit Histiozytärem Sarkom ist leider normalerweise sehr schlecht. Es handelt sich um einen sehr schnell fortschreitenden Tumor, welcher in bis zu 90% der Fälle streut, also Metastasen bildet. Bisher gibt es keine auf Dauer erfolgreiche Behandlung gegen diesen Tumor. Die chirurgische Entfernung sollte schnellstmöglich durchgeführt werden. Bei der Pateinten mit periartikulärem Histiozytärem Sarkom in der Untersuchung der Tierklinik Hofheim hatten die Hunde eine Mittlere Überlebenszeit von 223 Tagen bei intensiver Behandlung.

Die Behandlung mit dendritischen Zellen kann jedoch zu einer deutlichen Verbesserung der Lebensqualität sowie zu einem längeren Überleben der an einem Histiozytärem Sarkom erkrankten Hunde führen.

Das Disseminierte Histiozytäre Sarkom ist eine Sonderform

Eine Sonderform des Histiozytären Sarkoms ist das Disseminierte Histiozytäre Sarkom. Bei diesem Tumor sind mehrere innere Organe wie die Milz, die Leber, die Lunge und Lymphknoten befallen. Die Prognose ist sehr schlecht und die Lebenserwartung ist mit ein paar Wochen nur sehr gering. Allerdings berichten Murray et al. bei histiozytären Sarkomen der Lunge, die nach einer chirurgischen Entfernung des Lungengewebes mit einem Chemoprotokoll behandelt wurden, von langen mittleren Überlebenszeiten von 432 Tagen. Dabei wurden keine Hochdosen genutzt.

Bisher gibt es keine heilende Behandlung

Leider gibt es bisher keine heilende Behandlung für Hunde mit einem Histiozytären Sarkom. Die Ergebnisse einer medizinischen Studie geben bei diesem Tumor eine Lebenserwartung von 18-402 Tagen an. In einer anderen Studie wird die mittlere Überlebenszeit bei Hunden mit einem Histiozytären Sarkom des zentralen Nervensystems (Gehirn, Rückenmark) sogar nur mit 3 Tagen angegeben. Auch die Behandlung des Histiozytären Sarkoms mit Dacabazine zeigte keine Verbesserung in der Lebenserwartung der Hunde. Die Bestrahlungsbehandlung bei periartikulären histiozytären Sakromen konnte bei 82% der behandelten Hunde (Flat Coated Retriever) eine Verbesserung der Lahmheit erwriken. Eine deutlich positive Wirkung auf die Überlebenszeit sowie die Lebensqualität von Hunden mit Histiozytärem Sarkom zeigte die Immuntherapie mit dendritischen Zellen. Eine Kombination mit Biphsophonatgabe scheint angezeigt,

Risikotests und therapeutische Optionen

Benoit Hédan vom Institut de Genetique et Developpement in Rennes, Frankreich hat eine Präsentation zum Stand der Arbeit über das histiozytäre Sarkom auf der Virtual Annual Conference der Veterinary Cancer Society gegeben.

Das histiozytäre Sarkom (HS) ist ein seltener, aber sehr bösartiger Krebs bei prädisponierten Rassen: Berner Sennenhunde, Rottweiler und Flat Coated Retriever (FCR). Da es keine wirksame Behandlung gibt, ist ein besseres Verständnis der genetischen Mechanismen, die zu einem histiozytären Sarkom führen, erforderlich, um die Behandlung der betroffenen Hunde zu verbessern. Die bei der Präsentation vorgestellte Genotypisierung wurde an 455 erkrankten und 408 nicht betroffenen Hunden der drei oben genannten Rassen (Berner Sennenhund, Rottweiler und Flat Coated Retriever), durchgeführt. Die verschiedenen eingesetzten Chips, Software und Anreicherungssysteme wurden im Bericht beschrieben. Es wurden drei Loci an 16 Hunden erfasst und sequenziert. Die RNAseq wurde an vier histiozytären Sarkomen durchgeführt, und die identifizierten Mutationen wurden durch Sequenzierung von 100 weiteren Krankheitsfällen bei Hunden validiert. Sieben hauseigene Zelllinien wurden entwickelt, um die wichtigsten veränderten Signalwege zu erforschen.

Ergebnisse der Studie zum histiozytären Sarkom

Genomweite Assoziationsstudien an einer großen Kohorte von Rassen mit HS-Prädisposition bestätigten die Hauptrolle des CFA11-Locus bei der Prädisposition für das histiozytäre Sarkom, wie schon bei früheren Forschungsarbeiten gefunden. Der Mehrrassenansatz verfeinerte nicht nur den CFA11-Locus, sondern ermöglichte auch die Identifizierung anderer prädisponierender Loci für verschiedene hämatopoetische Krebsarten. Bioinformatische Analysen zu drei Hauptloci werden zurzeit weiter bearbeitet.

Auf der Grundlage dieser Ergebnisse haben die Forscher einen genetischen Risikotest entwickelt, und die Nachbeobachtung von mehr als 3000 Berner Sennenhunden, die über einen Zeitraum von 8 Jahren getestet wurden, hat bereits den Nutzen dieses genetischen Risikotests für die Verbesserung der Gesundheit der Rasse gezeigt. Parallel dazu identifizierten die Untersucher in 53% der Fälle somatisch-rezidivierende Mutationen in einem bestimmten Signalweg und zeigten einen Zusammenhang mit der verbreitetsten Form des histiozytären Sarkoms. Im Weiteren präsentierten die Forscher ihre Ergebnisse zur Empfindlichkeit von histiozytären Sarkom- Zelllinien gegenüber verfügbaren Medikamenten, die auf diesen Signalweg abzielen. Alles in allem ermöglichen diese genetischen Ergebnisse ein besseres Verständnis der Genetik und der gezielteren Behandlung bei betroffenen Hunden.

Quelle:

Murray C et al (2020): Outcome in 27 dogs with curative-intent treatment of localized primary histiocytic sarcoma, VCS Virtual Annual Conference 2020 - and doi:10.1111/vco.12791

Heden B (2020): CANINE HISTIOCYTIC SARCOMA: FROM THE GENETIC PREDISPOSITIONS AND SOMATIC ALTERATIONS TO THE DEVELOPMENT OF A GENETIC RISK TEST AND THERAPEUTIC OPTIONS, Virtual Annual Conference VCS, 2020

Clifford CA et al. (2020): Histiocytic Diseases in: Withrow and MacEwen's Small Animal Clinical Oncology, 6th Ed., St. Louis, MI, 791-798

Odatzoglou P et al. (2024): Impact of palliative-intent radiotherapy with or without chemotherapy on lameness in flat coat retrievers with localised periarticular histiocytic sarcoma - a retrospective cohort, single institution study, DOI: 10.1111/vco.12942

 

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